Modelle bilden einen Ausschnitt der Realität in einem bestimmten Massstab ab, bisher typischerweise zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Modellierung mit zeitlicher Veränderung ist auf Grund seiner Komplexität oft zu aufwändig oder höchstens für einen räumlich stark beschränkten Ausschnitt möglich. Heute fehlt eine umfassende Datenbasis des Eisenbahnsystems in der Schweiz als Grundlage für Untersuchungen.
Mit dem hier beschriebenen Eisenbahn-Systemmodell können dynamische Untersuchungen im Zeitintervall durchgeführt werden. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, wenn nicht nur ausgewählte oder wenige Systemelemente isoliert betrachtet, sondern das ganze System mit seinen Wechselwirkungen in einen übergeordneten Zusammenhang gestellt werden soll.
Diese methodische Arbeit befasst sich mit den heute denkbaren Methoden für die Datenerhebung und –verwaltung. Ferner möchte die Arbeit aufzeigen, dass auf dieser Grundlage und mittels Simulationen realistische Darstellungen zur Untersuchung nicht messbarer Faktoren effizient angewendet werden können. Dies betrifft besonders auch Problemstellungen im Zusammenhang mit Schnittstellen zwischen Menschen und Maschinen. Schliesslich erlauben solche Visualisierungen einen Einblick in die Vergangenheit und die Zukunft des Schienenverkehrs in einer bis heute verborgenen Tiefe.
Im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand der Technologie stellt sich die Frage oft nicht mehr nach der Beschaffung von Daten. Vielmehr ist die zielgerichtete Auswahl und die Aufbereitung der vorhandenen Daten zur echten Herausforderung geworden. Die vorliegende Arbeit möchte sich dem annehmen und versuchen, für den Datenhaushalt in den Bereichen Eisenbahninfrastruktur und -betrieb einen innovativen Ansatz zu erarbeiten. Der Arbeitsablauf führt schliesslich zur Visualisierung im 3D Geländemodell.